Sonntag, 15. September 2013

Dreimal 9000 - ein Vergleichstest

In unserer Familie werden derzeit drei 9000 bewegt, Grund genug diese drei mal einem Vergleichstest zu Unterziehen. Wie ähnlich sind sich die drei Brüder?



Bei den drei Fahrzeugen handelt es sich um einen 1994er CS 2.3 EcoPower, einen 1996er CSE 2.3 EcoPower und einen 1996er CSE 2.0 EcoPower. 
Die beiden 2.3er wurden auf FPT umgebaut, der 1996er etwas humaner auf 220PS und der 94er bekam das was Software technische maximal möglich ist und hat gut 230PS, der 2 Liter ist im Serienzustand. 

Beim Design unterschieden sich die drei kaum, der CS bekam längst die vom CSE bekannten weißen Blinker. Auch das 96er Lenkrad hielt hier vor Jahren Einzug. Dank Ledersitzen empfängt einen in jedem der drei Brüder stilvoller Luxus und Understatement.
Im direkten Vergleich fällt auf, das Ledergestühl im 94er scheint doch etwas anders zu sein als bei seinen jüngeren Brüdern. Nicht nur, dass die Sitze spürbar bequemer sind, auch das Leder fühlt sich wertiger an. Das Leder für das 94er Modell lieferte Bridge of Wire, beim 96er stammt es von Elmo. Es gibt Sie doch die feinen Unterschiede, auch wenn sie klein sind.
Den Vergleich zu aktuellen Autos muss aber das Leder von Elmo nicht fürchten, außer Poltrona Frau gibt es kaum ein Hersteller der in der heutigen Zeit sowas noch verbaut. Abgesehen von Luxusherstellern wie Rolls Royce oder Aston Martin. 

Wichtiger als die Frage nach dem Design ist natürlich: Wie fahren die Drei?
Eins vorneweg, hier spielt die Leistung der Motoren keine Rolle, das wäre insbesondere unfair für den LPT, der hier natürlich nicht mithalten kann.
Lassen wir die also mal die schnöden Zahlen außen vor und vergleichen den subjektiven Eindruck. 
Dieser ist eigentlich bei allen dreien sehr ähnlich: souveränes Dahingleiten.
Beim 9000 wird der Slogan "Auf langen Strecken zuhause" besonders deutlich, auch nach langen Autobahn Etappen steigt man entspannt und erholt aus.
Man fühlt sich immer wie zuhause, einsteigen in einen 9000 hat immer etwas von ankommen.
Fahrdynamisch betrachtet bieten der 9000 nicht viel, er ist eher ein Freund der Längsdynamik. 
Aber für die Landstraßen jagt wurde er auch nicht gebaut, er will Strecke fressen und nicht wie ein Halbstarker über kurvige Bergpässe jagen.
Die Motoren sind über jeden Zweifel erhaben, der 2.0 Liter gibt den zurückhaltenden Gentleman die im Stand fast lautlos vor sich hin säuselt.
Die beiden 2.3er sind auch nicht grade ungehobelt, aber im direkten Vergleich doch etwas rauer. 
Besonders Eindrucksvoll beweisen die beiden 2.3er dank der Leistungskur, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Auf der Autobahn hat es schon dem ein oder anderem die Sprache verschlagen wenn die gelblichen Streulichscheinwerfer im Rückspiegel nicht kleiner werden bzw. das rote Leuchtband immer kleiner wird.
Die beiden bärenstarken Turbo Motoren mit mehr als 300NM, faszinieren immer noch wenn man bei 180 das Gaspedal voll durch tritt und man mühelos auf über 200 beschleunigt.
Aber auch der deutlich schwächere 2 Liter mit 150PS muss sich nicht verstecken, dank geringem Gewicht (der 9000 wiegt so viel wie ein Golf) kann man auch mit Ihm noch flott unterwegs sein. Manch A4 oder Passat lässt der 2 Liter in den Kassler Bergen noch stehen.

Beim Kraftstoffkonsum liegen die drei, der Leistung entsprechend, nicht weit auseinander.
Am wenigsten Verbraucht der 2 Liter, mit gut 8 Liter, etwas mehr braucht da schon der 96er 2.3er mit 9,5 Litern und am meißten braucht der 94er mit knapp 10 Litern, was einfach der höheren Leistung geschuldet ist. Im Vergleich zu dem Gebotenen ist das nicht besonders viel, ein aktueller Audi A6 2.0 TFSI (4 Zylinder Turbo mit 211PS) verbraucht im Alltag locker 10 Liter.

Ansonsten sind die drei sich bei den meisten Dingen sehr ähnlich. Nur eins unterscheidet die drei. Der 94er hat quasi keinen Rost, die 96er an den bekannten Stellen (Schiebedach, Heckklappe). Wenn auch in geringem Umfang.

Der 9000 bleibt die unterschätzte Größe in der Saab Welt.

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